Ich konnt's ja kaum glauben. Heute morgen sah ich das erste Mal die Sonne und etwas blauen Himmel in Vietnam. Passend dazu wollte ich eh 'ne Runde an den Strand fahren und einfach in Ruhe etwas lesen. Nach einer halben Stunde fiel mir dann wieder ein, warum ich Strände eigentlich hasse. Durch den Wind war der blöde Sand überall. In Rucksack, Hosentasche und zwischen den Zähnen.

Hoi An

Auch stand heute mein erster Besuch in einer Werkstatt an. Wenn man das hier so sieht, wünscht man sich dieses Engagement auch mal in Deutschland. Kaum vom Motorrad runter, wollte der Typ schon wissen, was mein Problem ist. Einer meiner Spanngummis hatte sich gelöst und war in den Kettenkasten gezogen worden. Alleine hab ich nur die Hälfte rausbekommen. Also sofort aufschrauben, nachsehen und feststellen, dass da doch einiges im Arsch ist, vor allem total verschlissene Zahnräder. Für ca. 19 Dollar wollten die Jungs mir eine neue Kette und zwei neue Zahnräder dranbauen. Während der eine also geschraubt hat, sind zwei andere los. Der eine, um die Ersatzteile zu besorgen, der andere, um mir neue Spanngummis zu besorgen. Keine Stunde später war alles fertig. Einfach stark. 

Hoi An

Nachmittags nahm ich in meinem Homestay eine "cooking class". Mir wurde gezeigt, wie ich Hoi An Frühlingsrollen, Papaya-Mango-Salat und Reispfannkuchen zubereite. Dazu waren wir erstmal auf dem Markt einkaufen, um alles frisch zu besorgen.

Ich versuche mal, insbesondere für mich selber, zu rekapitulieren, wie das alles ging.

Frühlingsrollen: Ganz einfach. Frühlingszwiebeln in ca. 3-4 cm lange halbierte Stücke schneiden, Garnelen vorbereiten - wichtig, das dunkle am Kopf (das Gehirn???) bleibt dran, viele Vitamine - und gitterförmiges Reispapier. Dann das ganze so zusammendrehen, wie ich es noch ganz viel üben muss und mit der gefalteten Seite unten beginnend in jeder Menge Öl ausbraten. Dazu Pflaumen-Chili-Dipp.

Papaya-Mango Salat: Noch nicht ganz reife Mango und eine grüne Papaya auswählen, in Streifen Reiben und für die Farbe ein paar Streifen Möhre dazu. Garnelen mit Zwiebel und Knoblauch kurz anbraten und ein wenig Wasser dazugeben. Salzen. Zum Gemüse einen Schuss Austernsoße geben, etwas Limettensaft und schließlich das Angebratene. Gut durchmischen und anrichten. Mit Fladenartigen seasoned Reiscrackern (hier auch Reispapier genannt) servieren.

Reispfannkuchen: Für den Teig Wasser, Reismehl, Reisgries und ein Ei mischen. Gehackte Frühlingszwieben untermischen. Schweinefleisch in hauchdünne Scheiben quer zur Maserung scheiden und zusammen mit Garnelen kurz Anbraten. Dann einzelne Stücke in einer Pfanne verteilen und den Teig dünn darübergeben. Sojasprossen obenauf geben und abdecken; den Pfannkuchen, nicht die Pfanne. Sobald er gebräunt ist zusammenfalten und offen beide Seiten kross braten. Zum Essen den Pfannkuchen in zwei Teile scheiden und auf ein Stück Reispapier (das glatte dünne, dass wirklich aussieht wie Papier) legen und mit frischem Salat und Kräutern einrollen. Z.B. in ein Dipp aus verdünnter Fischsauße, Limette, Chili und Knoblauch tunken und genießen.