Pünktlich um 4 Uhr morgens fährt unser Zug los. Ziel ist die berühmte Gokteik-Brücke, die vor über 100 Jahren damals als zweitgrößte Eisenbahnbrücke der Welt errichtet wurde.

Zugfahren in Myanmar ist immer noch ein Abenteuer. Die Züge und vor allem die Gleise sind in unvorstellbar schlechtem Zustand. Das was bei uns Langsamfahrstellen sind wäre hier noch purer Luxus.

Hier verstecken sich die Gleise:

Zug nach Hsipaw
Bahnhof:
Zug nach Hsipaw

Pünktlich zur Tagesdämmerung verlassen wir rumpelnd und hüpfend die Gegend von Mandalay und kommen in die Berge. Der Aufstieg auf 1000m nach Pyin o Lwin zieht sich durch eine atemberaubende Landschaft. Der Zug schiebt sich mit nur wenigen Zentimetern rechts und links zwischen Felsen durch und der Urwald wuchert während der Fahrt durchs Fenster rein. Der Fußboden wird später übersäht sein mit abgerissenen Blättern und Pfanzen, die durch die Fensteröffnung abgeschlagen werden. Klimaanlage gibt es natürlich nicht. Stattdessen sind die Fenster komplett geöffnet, so dass man mit einem ungetrübten Blick und eine frische Brise belohnt wird. Durch das konstante aufschlagen verschiedenster Pflanzen macht sich sich der erfrischende Geruch von exotischen Pflanzen breit.

Zug nach Hsipaw

Nach fast fünf Stunden erreichen wir Pyin o Lwin unser Tagesendziel, nur dass wir noch vier Stunden weiter wollen, um die oben genannte Brücke in Aktion zu erleben.

Zug nach Hsipaw
Erfürchtig schleicht der Zug über die ächzende Brücke während wir die Aussicht genießen.
Zug nach Hsipaw

In der nächsten Station steigen wir aus und lösen das Ticket für die vierstündige Rückfahrt nach Pyin o Lwin. Das Gerumpel scheint auf dem Rückweg noch schlimmer zu sein. Konstant werden wir hin und hergeschaukelt (häufiger auch geschmissen) und hüpfen fröhlich auf unseren Sitzen auf und ab. Dass der Zug bei dem Gewackel nicht entgleist bleibt für mich rätselhaft.