Couchsurfing ist im Iran ein wirklich großes Ding. Offiziell zwar nicht verboten, aber nicht so richtig gerne gesehen - einige Gastgeber hatten schon massive Probleme mit der Polizei - sind dennoch Tausende dabei. Interessant sind jedoch die Motive, als Gastgeber aktiv zu werden. Der eine, ein strenger Moslem, glaubt, dass seine guten Taten Gästen gegenüber positiv vor Allah angerechnet werden. Der andere will einfach nur lustige Leute kennenlernen und mit Ihnen eine gute Zeit verbringen.
Gemeinsam mit meinem Gastgeber und zwei weiteren Touristen aus Australien, ziehen wir also durch Isfahan. Und tatsächlich gibt es hier sogar eine Art "Nachtleben". Im Armenischen Viertel, trifft sich Donnerstagabends die Jugend und "feiert" auf den Straßen, Kaffee- und Teehäusern. Die Kopftücher liegen gewagt nur auf dem kleinsten Teil des Hinterkopfs auf und bis auf den strikten Verzicht von Alkohol, könnte das Treiben so auch bei uns stattfinden.
Obwohl das Highlight hier eher in den Gesprächen und dem Erleben des im Halbschatten liegenden iranischen "way of life" liegt, bietet die Stadt eine stattliche Menge an unglaublichen Bauwerken und Sehenswürdigkeiten, die natürlich auch nicht verpasst werden dürfen. Wie prunkvolle Moscheen oder Paläste errichtet werden, haben sie hier verstanden.
Und auch mit richtig alten Bauwerken, ein zoroatristischer Feuertempel aus der zeit vom 1500 BC, kann gedient werden:
Am Freitag wird hier entspannt:
Als ich vom meinem Gastgeber darauf hingewiesen wurde, dass sie in der berühmten Jame-Moschee zur Gebetszeit keine Touristen in den Gebetsraum lassen, könnte ich ihn mithilfe dieses Fotobeweises locker vom Gegenteil überzeugen. Ganz im Gegenteil, wurde ich sogar eingeladen zuzuschauen.