Cat Ba wäre eine coole Insel, um mehr Zeit zu verbringen. Das einzige was mitspielen müsste, wäre das Wetter. Selbst die schönste Natur sieht in Regen und Dunst traurig aus. Deshalb ging es für mich erstmal zurück nach Hanoi um von dort nach Ninh Binh zu fahren.

Die Rückfahrt nach Hanoi war unspektakulär. Spektakulär war, für mich zumindest, der Entschluss, mir in Hanoi ein Motorrad zuzulegen und es nach meinem Trip wieder zu verkaufen. Mit meiner Honda ging es dann früh am nächten Morgen nach Ninh Binh. Dort war ich mit einem Israeli verabredet, der auf mich wartete, um gemeinsam die Nationalparktour nach Tam Coc zu unternehmen. Tam Coc gilt quasi als Halong-Bucht zwischen Reisfeldern.

Tam Coc Nationalpark

Die Schlechtwetterfront breitete sich immer weiter aus, so dass auch dieser Teil Vietnams zwar umwerfend schön aber auch etwas grau erschien und die Weitsicht leider etwas eingeschänkt war. Nicht wissend, was noch kommen würde, schimpften wir bereits über das Wetter. Mit der Ruderbootstour durch den Nationalpark, dem Besuch einer Pagode und dem Aufstieg auf einen Aussichtsberg war der Tag aber insgesamt ein totaler Erfolg.

Tam Coc Nationalpark
Tam Coc Nationalpark
Tam Coc Nationalpark

Um der Wetterfront zu entkommen und auf dem Weg in den Süden zwei Tage zu sparen, besorgte ich mir noch gleich für den Abend ein Ticket für den Nachtbus nach Dong Hoi.

So geschäftstüchtig die Vietnamesen sind, desto freundlich und zuvorkommend sind sie aber auch. Obwohl ich nach der Idee mit dem Schlafbus gar kein Zimmer in Ninh Binh mehr benötigte, kümmerte sich der Eigentümer der geplaneten Unterkunft rührend um mein Busticket, dass mein Motorrad mit reinpasste, bot mir an, zu duschen und brachte mich zum Busoffice und bliebt solange da, bis das Motorrad sicher verstaut war.

Für die nächste Story muss man wissen, dass die meisten Vietnamesen irgendeine Form von Geschäft in ihrem Haus betreiben. Das Erdgeschoss ist entweder Küche, Laden, Werkstatt oder was auch immer und dahinter verbirgt sich dass meist ein privater Bereich. Ich war vor meinem Nachtbus also noch unterwegs und brauchte noch etwas Verpflegung für den Weg. An einem derartigen Laden versuchte ich neben meinen Keksen und Wasser noch ein paar Bananen zu erstehen. Bananen waren im Laden aber nicht zu sehen. Danach gefragt, wurde erst etwas hilflos geschaut dann wurden aber eiligst aus der Wohnstube dahinter welche geholt. Diese waren aber gar nicht zum Verkauf gedacht und so wurde mir untersagt sie zu bezahlen. Statt der ursprünglich gewünschten zwei, stecken sie mir insgesamt vier in den Rucksack.

Sehr lustig waren auch die Kinder, die zum Ticketoffice der Buscompany gehörten. Ca. zwei und vier Jahre alt, fanden die mich wohl irgendwie lustig. Der ältere der Beiden war von meinen Haaren äußerst angetan, so dass er ständig mit seinen kleinen Händen mit meinen Haaren oder dem Bart spielen musste. Ich hab natürlich keine Ahnung was die beiden mir erzählten, aber als ich Ihnen mein kleines Album mit Fotos von meinen Kindern zeigte, flippten sie total aus. Das größte war ein Foto von Thaddäus mit einem Steinlöwen, dem er die Hand ins Maul legt. Irgendwann kamen die beiden auf die Idee auch auf dem Foto dem Löwen an die Zähne zu fassen und dann "aua" zu schreien. Auch von mir verlangten sie das und lachten sich jedesmal scheckig, sobald ich das Spiel mitmachte.