270 Kilometer waren es heute. Von Quang Ngai ging es in Richtung Laos. Kurz vor der Grenze, jetzt sind es nur noch 20 km, hab ich mein Nachtlager aufgeschlagen. Die Fahrt war schön, wenn auch sehr anstrengend. Von Quang Ngai ging es gleich weg von der Hauptroute in Richtung Berge. Die Ortschaften wurden immer kleiner und die Straße immer schmaler.
Viele Touristen kommen hier wohl nicht mehr lang. Immer wieder gab es staunende Gesichter und zuwinkende Kinder.
Bis auf 1200 m hat sich der Weg in Serpentinen über den Bergrücken hinaufgezogen. Und immer kälter wurde es dabei. Zunächst noch bei dicken Wolken gestartet, klarte es dann auf der anderen Seite langsam immer weiter auf, bis endlich soviel Sonne durchkam, dass sie einen ein wenig wärmen konnte. Mir die Jacke in Hoi An schneidern zu lassen, war bisher wohl meine beste Idee.
Nachdem ich nun also acht Stunden auf dem Bike gesessen hab, bin jetzt unglaublich müde und geschafft. Neben den Serpentinen, Kühen, Ziegen und Wasserbüffeln, haben sich leider auch jede Menge Baustellen in den Weg gelegt. Es ist der Hammer, wieviel in diesem Land gebaut wird. Und Baustelle heißt, dass man nicht drumherum fährt, sondern mittendurch. Über Schotter, aufgerissenen Asphalt oder einfach der planierten Erde.
Erstaunlicherweise kam zeitgleich mit mir ein Kanadier ebenfalls hier an. Als die zwei Aliens hier im Dorf, musste man sich natürlich zusammentun und erstmal die Straßenküchen heute abend gemeinsam durchprobieren. Selbstverständlich unter ständiger Beobachtung von staunenen Einheimischen.
Die Häuser, die im ethnologischen Museum von Hanoi ausgestellt waren, hab ich jetzt in der Realität entdecken können.
Zum Beispiel in Kon Tum.
Oder auf dem weiteren Weg.