Selbst die Neuseeländer schimpfen über diesen Sommer, oder eigentlich das ganze letzte Jahr. Der Winter zu mild, im Frühling dann erst zu kalt und dann zu warm, meine Tochter berichtete von tagelang 30 Grad, und der Sommer wieder zu kalt und regnerisch. Die Wettervorhersage für Milford Sound am Montag sah alles andere als verlockend aus: Dauerregen bei 4 Grad. Für Dienstag sollte es wenigstens ab und zu aufklaren und wieder 12 Grad werden. Also verschieben wir unsere Tour in die regenreichste Ecke Neuseelands, in der im Jahr zwischen 7 und 9 Metern Regen fallen und drei Tage ohne Regen schon als Dürre bezeichnet werden, um einen Tag und wandern stattdessen ein Stück auf dem Kepler Track von Rainbow Reach zur Shallow Bay am Lake Manopoura. Die meiste Zeit der 6 km laufen wir vom Regen geschützt durch - mal wieder - verwunschenen, moosüberwucherten Wald bis wir zum See kommen und sogar die Sonne durchbricht. Wir sind total happy, den Tag mit dieser Wanderung verbracht zu haben und dass uns das Wetter hierhin gebracht hat, denn ohne das Sauwetter am Milford Sound wäre uns diese wunderschöne Ecke wohl entgangen.
Am nächsten Tag ging es dann also bei strahlendem Sonnenschein zum Milford Sound, dort eine Bootstour durch das Fjord zu unternehmen, in der Gegend etwas rumzuschauen und die verschiedenen Orte der Umgebung zu erkunden.
Der Stopp bei den Mirror Lakes gleich am Morgen hätte perfekt sein können. Die Sonne war gerade aufgegangen, fast kein Wind allerdings waren die jungen Entenküken der Meinung jede Menge Trouble auf dem Wasser zu verursachen.
Die Buschfeuer in Australien sind inzwischen auch in Neuseeland bemerkbar. Den einen Morgen war die Sonne hinter einem Staubschleier kaum auszumachen und die Luft roch leicht rauchig und auf immer mehr Schneeflächen in den Bergen und auf Gletschern sieht man bräunliche Flecken, die von Ascheablagerungen herrühren.