Die Wettervorhersage lässt nichts Gutes hoffen, für ganz Neuseeland gibt es Unwetterwarnungen. Der Morgen an der Cathedral Cove geht aber gerade noch. Wir parken bei Privatpersonen auf dem Grundstück, nicht weit vom Drop-Off-Point, von dem man den Küstenwanderweg zur Cathedral Cove startet. Paradoxerweise wäre der Shuttlebus für uns beide teurer gewesen und gleichzeitig startete er erst später am Morgen. Wir sind etwas knapp mit der Zeit, da die gebuchte Tour von Hobbiton bereits um 13.40 beginnt und noch 2,5 Stunden dorthin zu fahren waren und gehören damit zu den ersten Besuchern der Felsformationen an der Küste. Der Weg führt durch grünleuchtende Farnwälder, obwohl die Farbe des Himmels alles in trostloses grau taucht.

Cathedral Cove - Coromandel
Cathedral Cove - Coromandel
Cathedral Cove - Coromandel
Cathedral Cove - Coromandel
Cathedral Cove - Coromandel

Danach geht's weiter nach Rotorua, wobei wir auf dem Weg am Hobbiton Movie Set Halt machen und uns den Drehort für den Herrn der Ringe und die Hobbitfilme anschauen. Für die Alexander-Familie, denen der Grund und damit das Movie-Set gehört, muss es wie ein Lottogewinn gewesen sein, als Peter Jackson ihr Land als Kulisse für Hobbiton auserwählte und damit die Verwandlung einer riesigen Farm mit Schafsherden in einen hochprofessionellen Freizeitpark initiierte. Mit Bussen wird jede Gruppe an den tatsächlichen Drehort gefahren und dort durch die Anlage geleitet. Trotz der Taktung von 10 Minuten für die Touren, hat man nicht das Gefühl das Set wäre überlaufen. Die Organisation, muss man anerkennend feststellen, läuft wie am Schnürchen. Und auch als kein großer Fan der Filme, ist das Set ein absolutes Highlight. Die Detailversessenheit, mit der die Hobbithöhlen gestaltet sind, die optischen Tricks, mit denen gearbeitet wurde, um einige Charaktere größer oder kleiner erscheinen zu lassen sind schon sehr cool. So gibt es verschieden große Türen im Maßstab 60-100% zu den Hobbit-Höhlen, so dass mit der richtigen Kameraperspektive Gandalf extrem groß und die Hobbits extem klein erscheinen. Auch völlig verrückt erscheint die Idee, eine Replik eines Eichenbaums auf Bilbos Hütte zu errichten, die aus originalen Baumbestandteilen neu zusammengesetzt wurde, um der verwunschenen Form aus dem Buch zu entsprechen. 200.000 Blätter aus Taiwan wurden einzeln in 9 Monaten Arbeit an dieser Eiche befestigt. Als die Dreharbeiten dann endlich losgingen, waren diese jedoch schon leicht verblichen, so dass Peter Jackson anordnete, alle Blätter in seinem gewünschten Grünton komplett neu zu besprühen.

Hobbiton
Hobbiton
Hobbiton
Hobbiton

Auf dem Weg wurden wir schon von heftigen Unwettern begleitet, im Movie-Set hatten wir dann tatsächlich so viel Glück, eine größere Pause im Regen zu erwischen. Sobald wir nach Rotorua weiterfuhren, schüttete es wieder wie aus Kübeln. Den Scheibenwischer statt des Blinkers zu benutzen, ist mir schon seit zwei Tagen nicht mehr passiert. Umgekehrt blinke ich dann doch noch ab und zu, wenn es plötzlich anfängt zu regnen. Aber immerhin finde ich inzwischen die Fahrertür fehlerfrei.

Den Nachmittag in Rotorua nutzten wir dann erstmal, um die ganzen Thermalquellen in der Stadt abzulaufen. Überall in der Stadt blubbert und brodelt es, teilweise sogar aus Öffnungen zwischen Bürgersteig und Straße. Das führt allerdings auch dazu, dass ganze Stadtviertel ständig von schwefeligen Dämpfen durchzogen werden. Wir können uns bessere Orte zum Leben vorstellen, als ständig mit dem Gestank von verfaulten Eiern umgeben zu sein.

Rotorua
Rotorua

Über Nacht nimmt der Regen nochmal richtig zu und sollte dann heute hoffentlich seinen Höhepunkt erreichen. Wir besichtigen Whakarewarewa, ein aktives Maori-Dorf, dass ebenfalls innerhalb jeder Menge Thermalquellen und Schlammseen liegt.

Whakarewarewa - Rotura
Whakarewarewa - Rotura
Whakarewarewa - Rotura
Whakarewarewa - Rotura